Einleitung:

Von den Kulturvölkern der Antike ist bekannt, dass die Ägypter und auch die Babylonier bereits 2400 Jahre v. Chr. über ein einigermaßen geordnetes Brandbekämpfungssystem verfügten.

Aus der Römerzeit ist ein in Stein gemeißeltes Reskript (Verfügung) des Kaisers Septimus Serverus aus dem Jahre 205 n. Chr. die Centonari (Angehörige der Feuerwehr) der Stadt Flavia Solva betreffend, erhalten.

Der lateinische Name der Feuerwehrmänner ist abgeleitet von dem Wort Centones, was soviel wie Filzdecke bedeutet, ein für die Brandbekämpfung der damaligen Zeit wohl häufig verwendetes Hilfsmittel.

Über die sichere Existenz einer Militärfeuerwehr, die aber aus Veteranen bestand, gibt ein Gedenkstein in der einstigen Grenzfestung Carnuntum (Petronell in Niederösterreich) Kunde.

In diese Zeit fallen auch schon die ersten Erfindungen von Pumpen, Schläuchen und selbst von Asbest, doch bleiben all diese Neuerungen ob ihrer Kompliziertheit, teuren Anschaffung und Unrentabilität in den Anfangsstadien stecken.

In den folgenden Jahren ist in den Aufzeichnungen der römischen Berichter noch einige Male die Rede von militärischen Löschgruppen und unbedeutenden Verbesserungen auf dem Gebiet der Feuerbekämpfung. Mit dem Abzug der Herren aus dem Süden brechen alle diesbezüglichen Mitteilungen über den mitteleuropäischen Alpenraum und die nördlich davon liegenden Gebiete ab.

Mit der Völkerwanderung und den folgenden Wirren waren alle militärischen Feuerlöschorganisationen im ehemaligen römischen Besatzungsgebiet zusammengebrochen. Es währte lang, bis man sich in de entstehenden neuen Ballungszentren auch dieses Problems annahm.

Mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts finden wir in unserem Siedlungsraum wieder Aufzeichnungen und Hinweise auf Schadensfeuer.

So weiß die Ortschronik zu berichten, dass in Neumarkt wiederholt Feuersbrünste gewüstet haben, die unter den Heimgesuchten großen wirtschaftlichen Schaden angerichtet haben.

Im Jahr 1562 wurde die Forderfront des Marktes durch Feuer zerstört. 1602 wurden eine Reihe von Bürgerhäusern und die Dächer der Türme an der Ringmauer ein Raube der Flammen.

Zur Abwendung der Feuergefahr beschloss 1652 der Rat des Marktes ein Bildnis des heiligen Florian in der Pfarrkirche aufstellen zu lassen.

Die Bauweise und die verwendeten Baustoffe der damaligen Zeit und wohl auch der manchmal zu sorglose Umgang mit Feuerstätten und offenem Licht führten jedoch immer wieder zu verheerenden Brandkatastrophen.

So brannte am 17. April 1668 der Markt zur Gänze nieder. Steuerfreiheit für einige Jahre war die einzige Hilfe, die die Landesherren für die schwergeprüfte Bevölkerung in dieser Zeit zu leisten willens waren.

Von da an versuchte man die Brandgefahren durch gezieltes Kehren der Feuerstätten durch befugte Rauchfangkehrermeister und durch wiederkehrende Feuerstättenbesichtigungen durch vier Ratsherren zu vermindern.

1797 wird erstmals ein Verantwortlicher in der Person von Sebastian Rauchegger genannt, der dafür zu sorgen hatte, dass sich die Feuerspritze stets in funktionsfähigem Zustand befand. Ein Umstand, der beweist, dass Neumarkt zu dieser Zeit bereits eine Feuerspritze besaß. Auch die turnusmäßige Beistellung von Pferden zur Bespannung dieser Spritze war genau geregelt.

Am 28. November 1803 brach erneut Feuer aus und vernichtete 7 Objekte im Ortsgebiet von Neumarkt.

1813

Am 11. Mai des Jahres 1813 um die Mittagszeit sollten im Gasthaus Mölzer (dem heutigen Postgebäude) am offenen Herd Krapfen gebacken werden. Dabei fiel eine mit Fett gefüllte Pfanne vom Dreifuß und setzte die mit Holz eingerichtete Küche in Brand. Gewiss waren Küche und auch der angrenzende Vorraum gemauertes Gewölbe, allein in den Holzverkleidungen und Holzböden fraß sich der Brand, vor allem mangels jeglicher Löschversuche, sehr schnell nach oben und bald darauf stand das gesamte Gebäude in Flammen. Begünstigt und angefacht durch einen starken Nordwind griffen die Flammen zunächst auf die östliche Häuserzeile des inneren Marktes über, deren Dachstühle ja ineinander gebaut und ohne Feuermauern waren. Durch die Strahlungshitze und den Funkenflug begann jedoch auch die westliche Häuserzeile zu brennen, so dass innerhalb kurzer Zeit der gesamte innere Markt in Flammen stand. Der durch den Ort fließende Mariahofer- Bach konnte für Löschversuche wegen der Strahlungshitze nicht mehr verwendet werden, die Bewohner konnten nur noch flüchten und der Vernichtung ihres Hab und Gutes zusehen. Wie rasend schnell sich der Brand des Ortes ausbreitete mag daraus hervorgehen, dass sich im Brandschutt, der bei Kanalgrabungen aufgefunden worden ist, geöffnete Taschenmesser befanden, so als ob vom Mittag essen oder Jause weg die Flucht ergriffen werden musste. Ein sichtbarer Rest dieser Brandkatastrophe ist der verstümmelte Turm der Pfarrkirche, diese fiel ebenfalls dem Brand zum Opfer und wurde später nur mehr mit einem flachen Turmdach versehen.

Schon beim Wiederaufbau des Ortes setzten nun gezielte Brandschutzmaßnahmen ein, die die Wiederholung eines derartigen Großbrandes verhindern sollten. So wurde angeordnet, dass zwischen zusammen gebauten Häusern Giebelmauern (Feuermauern) zu erstellen sind, die mindestens 40 Zentimeter über den Dachbelag hinausragen. Desgleichen erging auch ein Verbot die Häuser mit Schindeln oder Holz zu decken, die Dachhaut musste brand- hemmend, also aus Ziegeln sein.

1840 - 1871

Einige ausgebrochene Brände und deren offensichtlich schlecht funktionierende Bekämpfung veranlassen die Bürger von Neumarkt in den Jahren 1865 bis 1870 dem Beispiel größerer Orte, insbesondere den Städten Oberwölz und Friesach, zu folgen und aus den Reihen der Bewohner selbst eine freiwillige Feuerwehr zu bilden. Insbesondere war es damals der Freundeskreis um Carl Maly, der die Bildung eines Feuerwehrvereines vorantrieb, dessen Gründung dann auch im Jahre 1872 erfolgte.

Nach dem Muster der beiden Städte Oberwölz und Friesach wurden am 2. November 1871 die Statuten besprochen, angenommen und dann mit einem Gesuche der k. k. Statthalterei zur Genehmigung vorgelegt.

Die Genehmigung der Satuten durch die k. k. Statthalterei erfolgte am 27. Februar 1872.

1872

Zur definitiven Konstituierung des Vereines ergeht von Seiten der Gemeindevorstehung ein Aufruf an alle Bewohner des Ortes zum Beitritt und zur Unterstützung des Feuerwehrvereines, dem zu Folge am 19. März 1872 eine Versammlung in den Lokalitäten von Ressler's Gasthof zur Einzeichnung der Mitglieder stattfindet.

Die anlässlich dieser Gründungsversammlung durchgeführte Wahl des Vereinsvorstandes ergab: Carl Maly, Wehrhauptmann; Sebastian Reßler, Stellvertreter; Julius Seewald, Kassier, und Viktor Kravani, Schriftführer.

Diese Wahlergebnisse wurden der löblichen Gemeindevorstehung angezeigt und es wurde von Seiten des Feuerwehrvereines um die gütige Überlassung eines Turnplatzes sowie der vorhandenen Feuerlöschrequisiten gebeten.

Am 22. März wird der Vereinsleitung folgender Bescheid des Gemeindeausschusses zuteil:

„In Erwiderung der verehrten Anzeige vom 22. März 1872 über die Konstituierung der Feuerwehr und den vollzogenen Wahlen der Vereinsleitung, hat der Gemeindeausschuss in seiner heutigen Sitzung mit Freude und dankbarer Anerkennung desselben für alle Gemeindeinsassen wohltätige und zur Beruhigung für Unglücksfälle gewährenden Institution das ins Leben treten derselben zur Kenntnis genommen und als Übungsplatz einen Teil des Schulhausgarten bestimmt, dann die Herstellung des Feuerbaches ehestens, sowie die möglichste Unterstützung der Gemeinde zugesagt. Nur hinsichtlich der angesuchten Übergabe der märktischen Feuerlöschrequisiten könne der Ausschuss dem Ansuchen der Vereinsleitung dermale nicht entsprechen, bis die Mitglieder mit der Handhabung der Spritzen geübt sind, damit die bisherigen märktischen Spritzenleute bei einem Unglücksfall in ihrer Hilfeleistung nicht gehindert werden. Nach Einübung der Feuerwehr würden selbe ohne Einwendung dem Vereine übergeben.“

Schon bei der ersten Wehrversammlung am 18. April 1872 erfolgten wesentliche Beschlüsse, und zwar die Übungen mit den Gemeindeeigenen Geräten mindestens zwei mal in der Woche, und zwar Samstags abends, durchzuführen.

Interessant ist vor allem die Wahl des technischen Ausschusses, in dem neben den Namen der Gründungsmitglieder auch die damaligen technischen Titel der Wehr verzeichnet sind. Gewählt wurden: Franz Battek als Spritzenmeister, Johann Griedl als Stellvertreter, Benedikt Konrad als Steigerzugführer, Wilhelm Gabler als Stellvertreter, Karl Krisho als Rottenführer der Wassermannschaft, Jakob Granitzer als Stellvertreter, Johann Lindner als Rottenführer der Schutzmannschaft, Dr. Guido Fink als Stellvertreter, Sebastian Reßler als Bespannungskommisär, Benedikt Konrad als Stellvertreter.

Alle diese Titel gibt es heute nicht mehr, doch dürfte in der damaligen Zeit dem Bespannungskommisär wohl die größte Bedeutung zugekommen sein, denn von der Schnelligkeit der Bereitstellung und des Anschirrens der Pferde hing sicher auch der Löscherfolg ab.

Neben der Ausbildung an den vorhandenen Löschgeräten und der Ausbildung im Leitersteigen wurde auch großer Wert auf die Behändigkeit der Mannschaft gelegt. So begann ein eigener Turnunterricht in der Feuerwehr am 27. April 1872 unter der Leitung der Herren Dr. Guido Fink, Benedikt Konrad und Wilhelm Gabler.

Schon im Gründungsjahr konnten von der Wehr die ersten Anschaffungen von Ausrüstungsgegenständen getätigt werden, und zwar: zwei zweiholmige Hakenleitern, eine dreiteilige Steckleiter und sechs komplette Steigerausrüstungen, bestehend aus Helm mit Nackenleder, Mittengurt mit Beiltasche und Beil, Karabinerhaken und Fangseil sowie Nageltasche und Mundschwamm.

Dank der Gebefreudigkeit der Bevölkerung konnte auch schon im Gründungsjahr eine für die damalige Zeit absolute Neuheit angekauft werden, und zwar eine „Wiener Patent- Abprotzspritze Nr. 10935“ aus der Knaust'schen Feuerwehrgerätefabrik in Wien. Der Preis betrug 1100 Gulden, damals viel Geld! Ihren ersten Einsatz und somit ihre Feuertaufe erlebte die Feuerwehr Neumarkt am 1. August 1872, als ein Blitz ein Gebäude im Ortsbereich in Brand setzte. Für diesen Löscheinsatz sprach die Gemeindevorstehung der Wehr für deren lobenswerte Tätigkeit und unermüdliche Leistung bei der Bewältigung des Brandes den wärmsten Dank aus und forderte sie auf, in ihrer Ausbildung fortzufahren und zur Beruhigung der Bevölkerung beizutragen, die Gemeindevertretung werde in Zukunft die Feuerwehr kräftigst unterstützen.

Im gleichen Jahr beteiligte sich die Feuerwehr Neumarkt auch an der Löschaktion beim Brand des unteren Hammerlwirtes (Feichtinger) am 22. Oktober, bei dem das Stallgebäude vernichtet, das Haus selbst gerettet wurde.

1893

Nach zwanzig Jahren Bestand der Wehr, in denen anlässlich der jährlich durchgeführten Generalversammlung jedes Jahr die Wehrleitung neu gewählt werden musste, beschließt die Generalversammlung am 19. März 1893 die Wehrstatuten dahingehend zu ändern, dass in Zukunft nur mehr jedes dritte Jahr die Wahl der Wehrleitung vorgenommen wird, die Funktionäre also für drei Jahre gewählt werden. Dieses Statut hat sich erst 1978 geändert.

Dass nicht jedes abgehaltene Fest für die Wehr ein Erfolg war, zeigt uns die Abrechnung nach dem 25- jährigen Bestandsfest der Wehr, bei dem Gesamteinnahmen von 415 fl. 65 kr. Ausgaben von 413 fl. 30 kr. gegenüberstanden, der Reingewinn also 1 fl. 65 kr. betragen hat.

1897

Immerhin verfügt die Freiwillige Feuerwehr im 25. Jahr ihres Bestehens über eine für die damalige Zeit hervorragende Ausrüstung, deren laufende Anschaffung wie schon erwähnt ausschließlich durch vereinseigene Mittel getätigt werden konnte. Subventionen oder Stützungen der öffentlichen Hand fanden nur im Almosenweg statt.

Eine komplette Inventarliste vom 22. Mai 1898 gibt Aufschluss über die damalige Ausrüstung der Feuerwehr:

1 Knautische Abprotzspritze

1 Samasische Landfahrspritze

1 große alte Gemeindespritze

1 tragbare Spritze

2 Handspritzen

1 Leiterkarren

1 Schlauchhaspel

1 große alte Schubleiter

1 dreiteilige Steckleiter

1 zweiteilige Steckleiter

1 Sitzenleiter

1 Dachschubeiter, sechsteilig

1 Dachanhauleiter, 12- teilig

2 Fensterhakenleitern

400 Meter Schläuche

30 Spitzmannschaftsgurte

16 Kapuzen

2 Zugführerhelme

1 Hauptmanndegen

3 Lodenmäntel

12 Lodenröcke

50 Zwillichhosen, weiß

18 Zwillichblusen, weiß

18 Zwillichblusen, braun

35 blaue Tuchblusen

1 großer Hängekasten

1 Tisch

1 Sessel

5 Signalhupen

3 Signalhörner

3 Laternen

4 kleine Hacken

2 große Hacken

18 Steigerhelme

12 Steigerleinen

12 Steigergurten

18 Spritzenmannschaftshelme

12 Armbänder

1 Hauptmannhelm

12 Feuereimer

1908 - 1918

In den folgenden Jahren konnte die Wehr ihre Aufbauleistung fortsetzen. 1908 musste eine zweite Abprotzspritze angekauft werden. Der erste Weltkrieg brachte auch der Feuerwehr Neumarkt einen schweren Rückschlag: zwei Drittel der Wehrmänner mussten einrücken, ihre Funktion übernahmen in diesen Jahren alte Männer und junge Burschen. Der hiesige Arzt Dr. Seidl stand in dieser schweren Zeit der Feuerwehr als Hauptmann vor, Löschaktionen entsprachen der Lage, mit nachbarlicher Hilfe und oft auch unter Hilfe der Kriegsgefangenen wurden Brände gelöscht.

1919

Der Neumarkter Wagnermeister Josef Warmuth war es, der nach Kriegsende im Jahr 1919 zum Wehrhauptmann gewählt wurde und mit energischer Tatkraft die Wehr neu aufzubauen und neu zu organisieren begann. Angesicht der nun einsetzenden starken Technisierung, auch im Feuerwehrwesen, gelang es ihm, nicht nur den Aktivstand der Wehr auf 60 Mann zu heben, er leitete auch die Umstellung der Löschgeräte vom achtköpfigen Pumpenmannschaftsbetrieb auf moderne Motorkraftspritzen ein. Hauptmann Warmuth rief zunächst eine eigene Rettungsabteilung innerhalb der Feuerwehr ins Leben, deren erster Mannschaftsführer Josef Karner und der Schneidermeister Hermann Haimburger waren. Diese Rettungsabteilung griff sowohl bei Unfällen während des Feuerwehrdienstes als auch bei Arbeits- und anderen Unfällen im Gebietsbereich nach Möglichkeit und Anweisung des in dieser Zeit noch als Feuerwehrarzt wirkenden Dr. Lambert Seidl ein.

1924

Der in den Jahren 1923- 1924 agierende eigene Motorspritzenausschuss hatte in fortwährenden Sammel- und Spendenaktionen nach zwei Jahren bereits eine Summe von 62.000.000 Kronen gesammelt, so dass mit dem zuziehenden Saldo der Feuerwehrkassa in der Höhe von 23.314.500 Kronen mit der Firma Rosenbauer in Linz der Abschluss für den Ankauf einer Motorspritze, der ersten in Neumarkt, getätigt werden konnte. Zum Kauf gelangte ein zweirädrige Karrenspritze mit einem 4- Zylinder 40 PS Motor und der angeschlossenen Hochdruckpumpe mit 1000 Liter pro Minute Förderleistung über 4 Anschlüsse. Der Preis betrug 108.000.000 Kronen oder umgerechnet 785 € (damals konnte man 12 Ochsen um diese Summe kaufen). Die Spritze wurde schließlich im Mai 1925 geliefert und als Jahresereignis in Neumarkt mit einer Spritzenweihe und Großübung gefeiert. Diese Motorspritze ist der Feuerwehr bis heute noch erhalten.

1925 - 1932

Hier muss eingeflochten werden, dass das doch relativ schnelle Aufbringen des notwendigen Geldes sowie auch die gut geführten Verhandlungen mit der Lieferfirma hauptsächlich dem damaligen Vorsitzenden des Motorspritzenausschusses, Dir. Ing. Karl Zischka, Leiter der bäuerlichen Fortbildungsschule in Neumarkt, und – soweit es die Finanzen betrifft – dem Gutbesitzerehepaar Konrad und Paula Mandl aus St. Marein zu danken ist. Paula Mandl übernahm auch die Patenschaft über die neue Spritze und unterstützte die Wehr durch lange Jahre.

Im gedeihlichen Fortkommen der Wehr trieb nun eine Anschaffung die andere. Noch während der Zeit des Motorspritzenankaufes ergab sich ja die Notwendigkeit größerer Räumlichkeiten und so wurde auch schon zu dieser Zeit ein eigener Rüsthaussausschuss mit eigenem Rüsthausfonds gebildet.

Schon bei den ersten Übungen und Brandeinsätzen mit der neuen Spritze, die für Pferdebespannung gebaut war, stellte sich heraus, dass die Löschwirkung mit diesem für die damalige Zeit hochmodernen Gerät eine bisher ungeahnte war, dass die Löschaktionen aber auf die nähere Umgebung beschränkt bleiben mussten, da der Transport des 800 kg wiegenden Gerätes mit Pferden einfach zu langsam vonstatten ging.

Es blieb der Feuerwehr nicht erspart, nochmals den bitteren Weg des Bettelns und Sammelns zugehen, um schließlich 1925 für den Transport der Löschgeräte einen alten LKW, einen Austro- Fiat, ankaufen zu können. Auch die Rettungsabteilung der Feuerwehr konnte diesen Wagen oftmals zum Krankentransport einsetzen.

Die Ausrüstung der Mannschaft der Feuerwehr Neumarkt war zu dieser Zeit teilweise im Seigerhaus untergebracht, die Löschgeräte wurden im Keller des Gemeindehauses gelagert, die Motorspritze und das Feuerwehrauto standen im Vorhaus des Gemeindeamtes, ein problematischer Zustand, da die Geräte auf Grund des Parteienverkehrs im Gemeindeamt jedermann zugänglich waren.

Die Feuerwehr unter Hauptmann Warmuth einerseits, aber auch die Gemeindevertretung unter Bürgermeister Carl Geiger andererseits, bemühten sich, einen eigenen Bauplatz für ein den Erfordernissen der Zeit entsprechendes Rüsthaus zu finden. Nach langen Beratungen fiel schließlich die Wahl auf eine Parzelle neben dem alten Turnsaal, an den das neue Rüsthaus angebaut werden sollte. Nach den Plänen des Baumeisters Seidl erfolgt schließlich der Bau des neuen Rüsthauses aus Mitteln der Feuerwehr Neumarkt und enormen Spenden der Bevölkerung. Die festliche Einweihung und Eröffnung des Rüsthauses erfolgte schließlich am 7. August 1932.

1933

Mit dem plötzlichen Tod des aktiven Wehrhauptmannes Josef Warmuth ging am 27. September 1933 auch eine Periode der Wehr zu Ende, die durch unbeugsamen Aufbauwillen und festen Zusammenhalt der Kameradschaft in wirtschaftlich schweren Zeiten gekennzeichnet war.

Durchschnittlich rückte die Wehr in den Jahren 1920 bis 1930 zu acht Einsätzen aus, die Rettungsabteilung hatte zu diesem Zeitraum jährlich 17 Einsätze zu bewältigen.

1934

Ignaz Pi lgram, der an Stelle des verstorbenen Wehrhauptmannes in der Generalversammlung vom 19. März 1934 zum Hauptmann gewählt worden war, verstand es, in den nun folgenden Jahren bis 1938 die Kameradschaft durch eine heute nicht mehr vorstellbare Zeit wirtschaftlichen Niederganges und aufkommender politischer Wirren zu führen. Ihm gelang es, alle politischen Entzweiungen aus den Reihen der Feuerwehr fernzuhalten und damit auch die Hilfs- und Einsatzbereitschaft zu gewährleisten. Größere Neuanschaffungen waren in diesen Jahren absolut unmöglich, die Wehr musste froh sein auftretende Schäden an vorhandene Geräten beheben zu können und mancher Wehrangehöriger besuchte die Wehrveranstaltungen schon deshalb, um doch ab und zu zu einem Krügerl Freibier zu kommen, das er sich sonst nicht hätte leisten können. Trotzdem gelang es den Kameraden im Jahr 1935 ein Motoraggregat der Firma Knaust, eine Tragkraftspritze anzuschaffen, um bei leichteren Einsätzen und kleineren Bränden vor allem in unwegsamen Gelände das Löschgerät an die Brandstelle bringen zu können.

1936

In den Sommer des Jahres 1936 fällt eine weitere, hörbare Anschaffung der Feuerwehr Neumarkt: im August konnte eine Sirene erworben und am Gemeindehaus montiert werden. Damit ging eine nunmehr 70 jährige Zeit des Feuerblasens zu Ende, die Signalhörner hatten ausgedient. Die Sirene kostete damals 890 Schilling. Das E- Werk der Marktgemeinde übernahm die Montagekosten.

1939 - 1944

Nach Ausbruch des Krieges im September 1939 wurde der durc Einberufung zur Wehrmacht verursachte Abgang an Wehrmännern durch zwangsweise Dienstverpflichtung von älteren Leuten ersetzt. Übungen und Apelle waren jetzt zwingend Verpflichtung, die Dienstordnung streng militärisch.

An Ausrüstung erhielt die Wehr Neumarkt im Jahr 1940 einen komplett eingerichteten leichten Löschwagen, einen Mercedes, die im Jahre 1944 noch durch eine Tragkraftspritze der Firma Rosenbauer ergänzt werden konnte.

Mit zunehmender Dauer des Krieges und den immer größer werdenden Abgang durch Einberufungen kam es auch in Neumarkt zu Feuerwehrdienstverpflichtungen von Mädchen und Frauen, die hier eine eigen Löschgruppe bildeten.

1945 - 1946

Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der vor dieser Zeit geltenden staatlichen Ordnung, war auch von dem in der Vorkriegszeit vortrefflich funktionierenden und während des Krieges durch Zwangsmaßnahmen aufrechterhaltenden Feuerwehrwesen wenig übrig geblieben.

Die Dienstverpflichtung war aufgehoben, die Mannschaft der Vorkriegszeit durch Tod und Kriegsgefangenschaft praktisch nicht mehr vorhanden. In Teilen des Rüsthauses hatte sich die englische Besatzungsmacht einquartiert. Löschgeräte wurden beiseite gestellt und nicht alle blieben durch die Wirrnisse dieser Zeit erhalten.

Eine Hochwasserkatastrophe im August 1945 und ein tragisches Brandunglück in der Weihnachtszeit 1945, beidem zwei Kinder den Tod fanden, veranlasste die damalige Gemeindevertretung die Feuerwehr neu zu organisieren.

Diese Bemühungen zeigten raschen Erfolg. Schon Anfang des Jahres 1946 konnte der Wehrhauptmann Pi lgram aus den Resten der alten Wehr, den ersten Heimkehrern und aus jungen Männern eine neue Mannschaft zusammenstellen.

1947

Nach wieder in kraft treten der Vorkriegsstatuten und einem immer mehr geordneten Vereinsleben wurde 1947 bei der Hauptversammlung als erster Wehrführer der Nachkriegszeit Fritz Karner gewählt. Ignaz Pi lgram ist zur gleichen Zeit zum Kommandanten des Feuerwehrabschnittes Neumarkt ernannt worden. Mit der Konsolidierung des gesamten Staatswesens der zweiten Republik erging auch eine generelle Änderung des österreichischen Feuerwehrwesens insofern, als die bisherigen Feuerwehrvereine in Körperschaften öffentlichen Rechtes umgewandelt worden sind und damit auch ein sehr erweitertes Aufgabengebiet zugewiesen bekamen.

Diese erste, sicher schwierige, Phase des Wiederaufbaues des Feuerwehrwesens mit all seinen Neuerung wie Katastropheneinsätzen, Straßenunfalleinsätzen und dergleichen blieben den Hauptleuten Fritz Karner (1947 bis 1955), Gustav Lukanz (1955 bis 1956) und Hans Schüttenkopf (1956 bis 1958) vorbehalten. Karner und Schüttenkopf sind für ihre Tätigkeiten später zu Ehrenhauptleuten ernannt worden.

1954

Neben vielen kleineren Neuanschaffungen tätigte die Wehr 1954 den Ankauf des ersten Geländefahrzeuges für schwierige Einsätze, einen Jeep aus Militärbeständen sowie als Ersatz für die abgegebene Knaust- Tragkraftspritze eine ebenfalls als Tragkraftspritze gefertigte Hochleistungspumpe RVW 75 aus dem Hause Rosenbauer. Diese Pumpe ist nach heute noch voll einsatztauglich und wird im Tank- Wechselabrollbehälter mitgeführt.

Nun wiederholte sich, was schon nach dem 1. Weltkrieg der Fall war, das vor 25 Jahren erbaute Feuerwehrdepot begann – bedingt die vielen notwendigen Neuanschaffungen – zu klein zu werden. Und wieder war es ein Anliegen der Wehr an die Gemeinde, Vorsorge für den Bau eines neuen Rüsthauses zu treffen. In allen Protokollen der Jahreshauptversammlungen der folgenden Jahre sind diesbezügliche Anträge nachzulesen.

1958

Mit der Wahl von Ing. Robert Schinnerl zum Wehrhauptmann am 18. März 1958, der dieses Amt durch 15 Jahren führte, begann in engster Zusammenarbeit mit der gesamten Kameradschaft eine Periode steter Aufwärtsentwicklung der Wehr, vor allem aber eine Periode absoluten Zusammenhalts in der Kameradschaft. Hier muss gesagt werden, dass es gewiss nicht mehr Pflicht der Wehr ist, Geräte und Ausrüstung aus der Wehrkasse zu kaufen, dass die Kameradschaft aber immer bestrebt war, durch Durchführungen bestimmter Veranstaltungen einen Beitrag für alle Anschaffungen auch finanziell zu leisten.

1961

Dementsprechend konnte in dieser Zeit auch schon 1061 ein neues Löschfahrzeug mit Vorbaupumpe, ein Opel Blitz, angeschafft werden. Durch die Veranstaltung von jährlichen Fetzenmärkten, Waldfesten, Bällen sowie auch Sammlungen gelang es, die dafür notwendigen Mittel aufzubringen.

1964 - 1972

Ein Höhepunkt ist gewiss das im Juni 1964 veranstaltete 90- jährige Gründungsfest der Feuerwehr, wobei mit etwa 1000 freiwilligen Arbeitsstunden der Kameraden im Gebiet des Gemeindewaldes ein steinernes Denkmal mit einer Erinnerungstafel sowie ein Promenadenweg errichtet worden sind.

In dieser Zeit des ständigen landesweiten wirtschaftlichen Aufschwunges mehrten sich natürlich auch die Feuerwehreinsätze, insbesondere bei Unfällen auf der Straße, vor allem LKW- Unfällen, wobei es sehr oft zu Unglücken mit Treibstofftransporten kam, die in ihrer Gefährlichkeit für die Männer der Feuerwehr und für die gesamte Umwelt ein arges Problem darstellten.

Zum Beispiel flossen bei einem Tankwagenunfall 1966 in der Klachl 12.000 Liter Superbenzin direkt in den Perchauer Bach, der Bach war für Jahre verseucht und die nahe liegenden Trinkwasserquellen unbrauchbar.

Nachdem schon im Jahr 1971 ein Kleinlöschfahrzeug mit Vorbaupumpe der Marke Land Rover, welcher bis 2004 im Einsatz stand, erfolgte 1972, um für die immer häufiger werdenden Unglücksfällen mit gefährlichen Gütern gerüstet zu sein, die Einführung der Feuerwehr Neumarkt als Ölstützpunkt: der Wehr ist für diese Zwecke ein komplett eingerichtetes Ölalarmfahrzeug übergeben worden.

1973

Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 19. März 1973 legte der inzwischen zum Abschnittskommandanten ernannte bisherige Kommandant Ing. Robert Schinnerl seine Funktion an der Spitze der Feuerwehr Neumarkt zurück, da er zum Bezirkskommandantenstellvertreter und zum Kommandante der F- und B- Züge des Bezirkes Murau ernannt worden war. Zum neuen Kommandanten der Feuerwehr Neumarkt wurde Gottfried Hipfl gewählt.

1975

Neben dem ständigen Zukauf von Ausrüstungsmaterial konnte im Jahr 1975 auch ein weiteres Einsatzfahrzeug, ein Kommandowagen VW- Bus mit Funk- und Notausrüstung, angekauft werden.

1979

Am 30. März 1979 fasste der Gemeinderat von Neumarkt den Beschluss zum Bau eines neuen Rüsthauses und stellte in der Freimoosstraße den notwendigen Baugrund zur Verfügung. Nach Plänen des Architekten begann noch im gleichen Jahr der Bau des Gebäudes.

1980 - 1984

1980 legte Gottfried Hipfl seine Funktion als Kommandant zurück, zum neuen Feuerwehrkommandanten wurde Ferdinand Göglburger gewählt. Die folgenden Jahre waren geprägt vom Einsatz der gesamten Wehr beim Bau des neuen Rüsthauses. Mannigfache Schwierigkeiten galt es dabei zu überwinden. Noch vor Fertigstellung des Rohbaues kam es durch Umstände, die außerhalb der Feuerwehr gelegen waren, zum gänzlichen Stillstand des Baufortschrittes. In zähen Verhandlungen gelang es der Wehrführung das Baugeschehen wieder in Gang zu bringen und die Fertigstellung der einzelnen Bauabschnitte voranzutreiben.

Zur Finanzierung des Rüsthausbaues wurden eine Bausteinaktion und eine Holzschlägerungsaktion durchgeführt. Von der Bevölkerung von Neumarkt und St. Marein wurden diese Aktionen großzügig unterstützt.

Sechstausend freiwillige Arbeitsstunden wurden von den Kameraden am Bau selbst geleistet, rund eine Million Schilling wurde von der Feuerwehr aufgebracht. Mit diesem Geld wurde die Inneneinrichtung zur Gänze finanziert. Der Innenausbau wurde nahezu zur Gänze von den Wehrmännern durchgeführt. Ende November 1983 konnte das neue Rüsthaus dann bezogen werden. Schon in der Neujahrsnacht 1984 rückten die Feuerwehrmänner erstmals zu einem Großbrand vom neuen Rüsthaus weg aus. Am 15. Juli 1984 wurde das neue Rüsthaus dann offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit berechtigtem Stolz können die Feuerwehrmänner auf dieses Werk blicken.

1985 - 1990

Die Verwendung neuer Bau- und Werkstoffe im Wohn-, Gewerbe- und Industriebereich, die stetige Zunahme des Straßenverkehrs, die ständig steigende Zahl des Transportes von gefährlichen Gütern gönnten der Feuerwehr keine Verschnaufpause.

So musste nach der Fertigstellung des Rüsthauses sofort mit der Nachrüstung der Feuerwehr mit zeitgemäßen Geräten begonnen werden. Neben der Ausstattung der Mannschaft mit einer, den neune Anforderungen entsprechenden, Schutz- und Einsatzbekleidung musste vor allem der Fuhrpark ergänzt und erneuert werden.

Dank der Unterstützung durch das Land Steiermark konnte im Jahr 1986 ein Rüstlöschfahrzeug RLFA 2000 von der Firma Lohr um 2,6 Millionen Schilling angekauft werden. Gleichzeitig wurde als Ergänzung zu diesem Großgerät ein Mannschaftstransportfahrzeug erworben.

In Würdigung ihrer Verdienste um die Anschaffung dieser Einsatzfahrzeuge wurden der damalige Vorstand der Abteilung für Katastrophenschutz und Landesverteidigung beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Ehrenlandesfeuerwehrrat Hofrat Dr. Sepp Kogler, und der damalige Landesfeuerwehrinspektor DI Gerald Kubiza zu Ehrenmitgliedern der Feuerwehr Neumarkt ernannt.

Zur Wartung und Pflege der Atemschutzgeräte und zum Füllen der Atemluftflaschen wurde 1990 im Garagentrakt des Rüsthauses einen Atemschutzwerkstätte eingebaut. Auch diese Bauarbeiten wurden in Ausnahme der Fliesenlegearbeiten zur Gänze von den Mitgliedern der Feuerwehr Neumarkt durchgeführt.

1990 musste auch nach 30 jähriger Verwendung das Löschfahrzeug Opel Blitz ausgemustert werden. Dieses Fahrzeug wurde durch einen LKW mit Kranaufbau und Feuerlöschcontainer ersetzt.

Der unserem Gebiet sehr verbundene Münchner Geschäftsmann Otto Miklos machte 1990 der Feuerwehr Neumarkt einen geländegängigen VW- Bus zum Geschenk. Durch diese großzügige Spende konnte das Konzept, die jeweiligen Spezialfahrzeuge, die auf Grund ihrer Aufbauten und ihrer Bestückung nur eine geringe Zahl von Einsatzkräften Platz bieten, durch schnelle Mannschaftstransportfahrzeuge zu ergänzen, verwirklicht werden.

1991

Ausgelöst durch einen tragischen Unfall am Graslupp- Teich und im Hinblick auf die zahlreichen Teiche und Seen unserer Region entschloss sich die Feuerwehr Neumarkt eine Tauchstaffel einzurichten.

Spontan erklärten sich Kameraden bereit, die körperlich sehr anstrengende und zeitaufwendige Ausbildung zum Feuerwehrtaucher an der Landesfeuerwehrschule zu absolvieren. Die Kosten für die Ausrüstung der Taucher wurden von der Feuerwehr Neumarkt selbst getragen.

Mit Jahresende 1991 legten der Kommandant Ferdinand Göglburger und sein Stellvertreter Sepp Reßler ihre Fnktionen zurück. Nach mehr als einem Jahrzehnt Aufbauarbeit war die Zeit reif geworden, die Wehrführung in jüngere Hände zu legen. Die Wehrversammlung wählten Brandmeister Helmut Vasold zum Kommandanten und Brandmeister Karl Fritz zu dessen Stellvertreter.

1992

Im Jänner 1992 wurde der Kommandant der FF Neumarkt, Helmut Vasold, zum Kommandanten des Feuerwehrabschnittes Neumarkt ernannt. Diese Funktion hatte bisher Ing. Robert Schinnerl inne, welcher weiterhin als Bezirkskommandant- Stellvertreter tätig war.

Ebenfalls 1992 wurde das alte Ölalarmfahrzeug Ford Transit durch ein neues Gefährliche- Stoffe- Fahrzeug (GSF) VW LT 45, welches zuerst bei der Feuerwehr in Lebring war, ersetzt und im Zuge des 120- jährigen Gründungsfestes seiner Bestimmung übergeben.

1994 - 1995

Im Jahre 1994 wurde ein neuer Bus mit der taktischen Bezeichnung "LKW" angeschafft. Dieses Fahrzeug mit Hochdach und einem vergrößerten Kofferraum ersetzte das 1986 in Dienst gestellte MTF, welches an die FF Mühlen verkauft wurde.

Der bisherige Abschnittskommandant des Abschnittes Neumarkt, Helmut Vasold, wurde im Jahre 1995 als Nachfolger von OBR Sepp Wilplinger zum Bezirkskommandanten des Feuerwehrbezirkes Murau gewählt.

1997-1998

Neue Anforderungen im Feuerwehrwesen und der dadurch immer größer werdende Technisierungsstandard geht auch an der FF Neumarkt nicht vorbei und so wird in der Steiermark erstmalig ein neues Fahrzeugkonzept basierend auf einem Wechselladerfahrzeug ausgearbeitet. 1997 wird mit der Verwirklichung dieses Fahrzeugkonzeptes begonnen und das Wechselladerfahrzeug, ein 3- achsiger LKW mit Kranaufbau und Hackensystem zum auf- und abrollen der Container, sowie der Abrollcontainer für den Gefährlichen Stoffe- Einsatz als erster von insgesamt 3 Containern angeschafft. Gleichzeitig wurde das 1990 in Dienst gestellte KDO und das GSF- Fahrzeug an die FF Zeutschach verkauft und als Ersatz für das KDO ein neues Kommandofahrzeug, wieder in Hochdach- Ausführung, angekauft. Um für die neuen Gerätschaften Platz zu finden wurde in zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden der Rüsthaus- Zubau mit 4 neuen Garagenplätzen gebaut.

Im zweiten Jahr der Umsetzung des Fahrzeugkonzeptes wurden die letzten zwei Container an die FF Neumarkt übergeben. Ein Schwerer- Rüstcontainer sowie ein aus dem Containeraufbau des alten LKW mit Kranaufbau, welcher an die FF Lebring verkauft wurde, gebauter Tank- Container mit einem 5000 Liter Löschwassertank und Schlauchmaterial für Großbrände.

2002-2003

In den folgenden Jahren wurden die Kameraden der FF Neumarkt immer wieder zu größeren Einsätzen gerufen. So galt es zum Beispiel mehrmals einen Waldbrand entlang der ÖBB- Bahnstrecke im Gemeindegebiet von Dürnstein zu bekämpfen. Besonders in Atem gehalten hat unsere Feuerwehrfrauen- und männer auch ein Waldbrand in Bretstein, Bezirk Judenburg, bei welchen Feuerwehren aus der ganzen Steiermark und den Nachbarbundesländern mehrere Tage lang in sehr unwegsamen

Gelände zur Brandbekämpfung eingesetzt waren.

Zahlreiche schwere LKW- und PKW Unfälle forderten in diesen Jahren leider auch mehrere Todesopfer, der schlimmste für die Mitglieder der FF Neumarkt und auch für die FF Mühlen war sicherlich die Kollision eines Pkws mit einem LKW auf der B 92, bei dem beide Insassen des PKW ums Leben kamen.

Im Frühjahr 2003 legte Oberbrandrat Vasold sein Amt als Kommandant der FF Neumarkt zurück. Nach 12 Jahren an der Spitze der FF Neumarkt übergab OBR Vasold das Amt des Kommandanten an den neu gewählten Kommandanten Brandmeister Michael Kobald . Der bisherige Kommandantstellvertreter Oberbrandinspektor Karl Fritz blieb weiterhin in seinem Amt tätig.

2004-2006

Im Jahr 2004 ging eine Ära in der FF Neumarkt zu Ende. Das 1971 angeschaffte KLFA der Marke Land Rover wurde durch ein neues KLFA, wieder von Land Rover, ersetzt.

Durch tagelang andauernde, heftige Schneefälle im Raum Mariazell wurden schon wie beim Waldbrand in Bretstein 2003 die F- und B- Bereitschaften der Steiermark im Frühjahr 2006 alarmiert um im Katastrophengebiet zu helfen. Die FF Neumarkt war, eingeteilt im F- und B- Zug des Bezirkes Murau, zwei Tage lang im Einsatz um zahlreiche Dächer vom Schnee zu befeien.

2007

Im Frühjahr 2007 wurden als Folge der Wahlordnungsreform des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark im ganzen Land Neuwahlen der Wehrkommanden durchgeführt. Der bisherige Kommandant Michael Kobald trat aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Wahl des Kommandanten an. So wurde der seit 1991 als Kommandantstellvertreter tätige Oberbrandinspektor Karl Fritz zum neuen Kommandanten der FF Neumarkt gewählt und Michael Kobald wurde sein Stellvertreter. Mit Elan führt die neue Wehrführung die Arbeiten zum geplanten Umbau des baufälligen Rüsthauses der FF Neumarkt weiter.

Quellen:

Sepp Reßler: Festschrift zum 120- jährigen Gründungsfest der FF Neumarkt

Eigene Erlebnisse des Autors

LM DI (FH) Thomas Maier